Blütenstandstypen

TraubeTraube: mit unverzweigten Blütenstielen, die längs einer Hauptachse (Traubenspindel) entspringen (Raps, Johannisbeere) (Grafik)

RispeRispe: mit verzweigten, mehrblütigen Seitenachsen, sie längs einer Hauptachse (Rispenspindel) entspringen (Grafik)

DoldentraubeDoldenrispeEbenstrauß (Corymbus): Traube oder Rispe, bei der die Blüten in einer Ebene (Schafgarbe) oder auf der gewölbten Oberfläche einer Kugel oder eines Kugelsegmentes stehen (Schneeball). Hierher gehören die Dolden- oder Schirmtraube (Grafik links, Schleifenblume, Dolden-Milchstern, Birne) und die Dolden- oder Schirmrispe (Grafik rechts, Schwarzer Holunder, Schafgarbe, Schneeball)

SpirreSpirre (Trichterrispe): Rispe oder Zyme, bei der die unteren Seitenäste so stark verlängert sind, daß die Blüten in ihrer Gesamtheit trichterförmig angeordnet sind, wobei die Spitze der Spindel sich an der tiefsten Stelle des Trichters befindet (Spierstaude, Glieder-Binse) (Grafik)

ÄhreÄhre: mit ungestielten Blüten, die längs einer Hauptachse (Ährenspindel) ansitzen (Wegerich) (Grafik)

KolbenKolben: Ähre mit docker, fleischiger Spindel und dichtstehenden, sehr kleinen Blüten (Mais, Rohrkolben) (Grafik)

Kätzchen: eingeschlechtige Ähre (oder meist ährige Thyrse) mit unscheinbaren Blüten an biegsamer Hauptachse, vielfach hängend (Ausnahme: Weide) und oft als Ganzes abfallend (Ausnahme: Birke), von walzlicher (Hasel), eiförmiger (Hopfen), oder kopfiger (Rot-Buche) Form, Die Deckblätter der Blüten heißen Kätzchenschuppen.

Zapfen: Ähre (oder Thyrse) mit zur Fruchtreife verholzender Spindel und verholzenden Deckblättern (Erle, Nadelhölzer)

DoldeDolde: mit von einem Punkte entspringenden, unverzweigten, einblütigen Seitenachsen (Grafik); endständig (Schlüsselblume), grundständig (Schaftlose Schlüsselblume) oder Seitenständeig (Apfel); meist flach oder halbkugelig

DoppeldoldeDoppeldolde: Dolde, bei der jede Seitenachse (Doldenstrahl) wiederum eine kleinere Dolde (Döldchen) trägt (Grafik), nur bei den Doldengewächsen vorkommend. Die Hüllblätter der Dolde bilden eine Hülle, die der Döldchen ein Hüllchen.

Kopf, KöpfchenKorb, KörbchenKopf (Köpfchen): mit ungestielten Blüten, die einer kegel- bis scheibenförmigen Blütenstandsachse sehr dicht gedrängt aufsitzen (Rot-Klee) (Grafik links). Häufig von einer Hülle aus Hochblättern (Hüllblättern, Involukrum) umgeben (Korbblütengewächse, Skabiose) und dann auch als Korb (Körbchen) bezeichnet (Grafik rechts). Das napf-, scheiben- oder kegelförmige Ende der Blütenstandsachse ist der Kopfboden (nicht Blütenboden). Auf ihm sitzende Deckblätter der Einzelblüten heißen Spreublätter. Die Blüten am Rande des Kopfes heißen Randblüten, alle übrigen Scheibenblüten. Äußere Hüllblätter, die sich von den inneren scharf und ohne Übergang unterscheiden, bilden eine Außenhülle (Dahlie, Gemeines Kreuzkraut).

Zyme (zymöser Blütenstand): Blütenstand mit einer Endblüte (diese stets zuerst aufblühend!), unter der am obersten Knoten oder den dicht gedrängten oberen Knoten in Ein- oder Mehrzahl Seitenachsen entspringen, welche die Hauptachse übergipfeln und sich in gleicher Weise verzweigen. Hierher gehören Pleiochasium (mehr als 2 Seitenachsen, Grafik unten links, Wolfsmilch), Dichasium (2 Seitenachsen, Grafik unten Mitte, Weiße Lichtnelke, Rapünzelchen) und Monochasium (1 Seitenachse, Grafik unten rechts, Schwertlilie)

Pleiochasium
Pleiochasium

Dichasium
Dichasium

Monochasium
Monochasium

Wickel: trauben- oder ährenähnliches Monochasium mit einer Scheinachse (Sympodium), an der die Blüten in zwei nebeneinander liegenden Reihen angeordnet sind; sie stehen den Tragblättern (falls diese vorhanden sind) gegenüber und entspringen nicht ihren Achseln (Vergißmeinnicht, Bilsenkraut, Sonnentau). Wickeln sind im Knospenzustand bogig bis spiralig nach unten gekrümmt, wobei die zwei Knospenreihen auf der Oberseite liegen.

Doppelwickel: ein Dichasium, dessen zwei Seitenäste Wickeln sind (Boretschgewächse, Phacelie)

Scheinquirl: quirlähnlicher Teilblütenstand, der aus zwei gegenständigen Doppelwickeln (Halbquirlen) mit stark verkürzten Ästen besteht (Lippenblütler)

Büschel: Zyme mit sehr kurz gestielten Blüten (Ulme, Karthäuser-Nelke)

Knäuel: sitzende Zyme mit sitzende Blüten; im Gegensatz zum Köpfchen nie endständig und nicht regelmäßig von außen nach innen aufblühend (Gänsefuß, Speiserübe, Königskerze)

ThyrseThyrse: ähriger oder traubiger Blütenstand, bei dem Zymen als Teilblütenstände an die Stelle der Einzelblüten treten (Grafik) (Roßkastanie, Lippenblütler, Braunwurz): - Eingeschlechtige, ährige Thyrse mit unscheinbaren Blüten und biegsamer, oft hängender und als Ganzes abfallender Hauptachse heißen Kätzchen .

ScheindoldeScheindolde (Trugdolde): Blütenstand, der durch Achsenverkürzung aus einer Zyme oder Thyrse entstanden ist und einer Dolde sehr ähnlich sieht, aber im Gegensatz zu dieser nicht regelmäßig von außen nach innen aufblüht (Grafik) (Spurre, Lauch)

Scheinblüte (Pseudanthium): Blütenstand, der infolge starker Vereinfachung der gedrängt stehenden Blüten und durch Ausbildung einer kelchähnlichen Hochblatthülle (Involukrum) das Aussehen einer Einzelblüte hat. Hierher gehören namentlich der Blütenkorb und das Cyathium der Wolfsmilch


Blütenstände, die durch Veränderung der Länge oder Stellung ihrer Achsen das Aussehen eines anderen Blütenstandstypes angenommen haben, bezeichnet man als kopfig, ährig, traubig, doldig etc. (z.B. kopfige Dolde: Weiß-Klee, Jasione; kopfige Traube: Gelb-Klee; kopfige Ähre: Braun-Klee) oder auch als Ährenrispe (=ährenähnliche Rispe, Lieschgras) etc.

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(aus Rothmaler)
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Mai 2002
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